Krebsvorsorge
Es wird diskutiert, dass Krebskranke, die Vorsorgeuntersuchungen versäumen, für einen Teil der Behandlungskosten selber aufkommen sollen. Was halten Sie von dieser Idee?
Barbara T., Köln
Dr. Günther Schmale: Diesem geplanten Zwang zur Vorsorge liegen meiner Meinung nach zwei grundsätzliche Irrtümer zugrunde. 1. Was hier als Vorsorge angeboten wird, ist eine Früherkennungsuntersuchung, d. h. wer sie nutzt, beugt nicht einer Krebserkrankung vor. Nur der Zeitpunkt der Diagnose wird vorverlegt. 2. Jede dieser Maßnahmen kann zu falsch positiven Befunden führen, damit unnötigen Eingriffen und Therapien. Es ist also genau abzuwägen, welches Risiko man bei einer Früherkennungsuntersuchung eingeht und welche Chancen für eine bessere Heilung durch frühere Diagnosestellung dem gegenüberstehen. Diese Abwägung würde bei einem Zwang zur Früherkennung untergehen.